Wohnsiedlung Promulins
2023-2024, Neubau
Projektwettbewerb preisgünstiger Wohnungsbau, Samedan
Die Schwalbe ist quasi das Nationaltier der Engadiner und bestimmt seit Jahrhunderten Leben und Geschicke der Dörfer und Menschen im Hochtal. So lassen sich die Häuser der beiden Etappen wie ein Schwalbenpaar auf der Ebene nieder. Die leicht bewegten Formen fügen sich zueinander und der weiten Ebene zugewandt. Eine neue Wohnform von ausserhalb hält Einzug und prägt ein neues Dorfbild und -leben.
Durch die Zurücksetzung des viergeschossigen Kopfbaus entsteht ein Freiraum, der zusammen mit der bestehenden Lernwerkstatt einen kleinen Quartierplatz schafft. Dieser bildet die Adresse für die neue Siedlung und dient als halböffentlicher Aufenthaltsbereich der ganzen Nachbarschaft. Analog zu den Typologien der Engadinerhäuser bildet der Sulèr im Kopfbau den Mittelpunkt vom Ankommen und Gehen. Als Zwischenklima angedacht, und neben Haupteingang zur Siedlung für verschiedene zusätzliche Aktivitäten nutzbar, sind hier der Gemeinschaftsraum, eine Werkstatt und die Velohalle angeschlossen. Im Binnenbereich entsteht ein für die Siedlung identitätsstiftender Freiraum, der windgeschützte Aussensituationen schafft und sich räumlich zur Weite der Landschaft hin öffnet. Der weitgehend unversiegelte Hofraum mit hoher Aufenthaltsqualität zeigt eine vielschichtige Durchwegung, die ihre Fortsetzung in den Erschliessungsbereichen der Wohnbauten findet.
Über den Siedlungshof gelangt man in die zum Hof hin orientierte, arkadenartige Laube. Sie erschliesst die Laubenwohnungen und ist gleichzeitig ein verbindendes Element zum zweiten Treppenhaus. Die Wohnungsgrundrisse zeigen eine hohe Flexibilität im Gebrauch. Durch die vorgeschlagene Wohnküche ist es beispielsweise möglich, das Wohnzimmers auch als Schlafzimmer zu nutzen.
Sowohl im Sulèr, als auch auf den Lauben um die beiden Treppenhäuser herum trifft man sich zum Waschen, in der Velohalle beim Nachhausekommen oder auf einen Kaffee im Gemeinschaftsraum. Sämtliche Erschliessungszonen können als aktive Begegnungszonen genutzt werden und leisten ihren Beitrag für ein offenes, nachbarschaftlichen Zusammenleben.
Bürgergemeinde Samedan
Zusammenarbeit:
Kirsch & Kuhn Freiräume und Landschaftsarchitektur GmbH, Bauma